Bei den Playoff-Finals der 1. Judo-Bundesliga begeisterten zahlreiche Topathleten aus dem In- und Ausland mit spektakulären Kämpfen. Aus Sicht des Württembergischen Judoverbandes besonders erfreulich: In der voll besetzten „Halle am Platz der Deutschen Einheit“ in Wiesbaden holten die beiden Mannschaften der TSG Backnang sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern den Titel des Deutschen Vizemeisters. Der Judoverein Nürtingen gratuliert herzlich zu diesem tollen Erfolg!
Im Aufgebot der Backnanger stand mit Valentin Hofgärtner auch ein Athlet des Judovereins Nürtingen. Das Zweitstartrecht des Deutschen Judobundes ermöglicht es, für einen weiteren Verein in einer höheren Liga anzutreten. Valentin Hofgärtner gehört seit 2021 zum Bundesligateam der Backnanger. Drei Jahre lang wurde um den Klassenerhalt gekämpft. 2024 waren die Ziele höhergesteckt. Vorjahresmeister KSV Esslingen hatte seine Mannschaft zurückgezogen, und viele Kämpfer waren zur TSG Backnang gewechselt. So konnte Trainer und Coach Jens Holderle eine bärenstarke Mannschaft mit vielen hochkarätigen Kämpfern aufbieten.
In der Bundesliga treten die Mannschaften bei jeder Begegnung zweimal gegeneinander an. Im zweiten Durchgang muss in mindestens drei der sieben Gewichtsklassen gewechselt werden, und in den insgesamt 14 Einzelkämpfen dürfen maximal vier Ausländer eingesetzt werden.
In der Klasse bis 60 Kilogramm schickte Jens Holderle in der Regel den vielfachen Deutschen Meister Maximilian Heyder oder den Ungarischen Meister Csanád Feczkó, beides internationale Topathleten, auf die Matte. Valentin Hofgärtner war zumeist Ersatz.
Doch auch der Nürtinger leistete einen wichtigen Beitrag zum diesjährigen Erfolg: Gekämpft wird zunächst in einer zweigeteilten Liga Gruppe Nord und Gruppe Süd. Vor dem siebten und letzten Kampftag der Gruppe Süd Anfang September benötigten die Backnanger mindestens ein Unentschieden gegen den JC Leipzig für den Einzug in die Playoffs. Valentin Hofgärtner wurde im zweiten Durchgang eingesetzt. Er konnte seinen Gegner im Golden Score besiegen und brachte seine Mannschaft erstmalig in Führung. Am Ende stand es 8:6 für die TSG Backnang, dies bedeutete Platz eins in der Gruppe Süd. So sicherte sich die Mannschaft eine gute Ausgangsposition für die Playoffs.
Die beiden Erstplatzierten beider Gruppen ermitteln beim Playoff-Finale der „Final Four“ den Deutschen Meister. Backnang besiegte im Halbfinale das Hamburger Judo-Team, Zweitplatzierter der Gruppe Nord, mit 9:5 Punkten. Im Finale gegen den Remscheider TV kam auch Valentin Hofgärtner zum Einsatz. Der Ukrainer Dilshot Khalmatov, unter anderem Vize-Europameister und Olympiateilnehmer von Paris, erwies sich erwartungsgemäß als übermächtiger Gegner. Nach einer knappen halben Minute musste sich der Nürtinger mit Ippon geschlagen geben. Die TSG Backnang unterlag in einem dramatischen und hoch spannenden Finale knapp mit 6:8 Punkten und holte somit die Vizemeisterschaft.
