„Ich bin keineswegs amtsmüde“ hat Jörg Necker in den vergangenen Monaten mehrfach versichert. Trotzdem stellte er sich nach 17 überaus erfolgreichen Jahren an der Spitze des Judovereins Nürtingen (JVN) nicht mehr zur Wiederwahl.
Er nutze „die Gunst der Stunde“, so der Erste Vorsitzende bei der diesjährigen Hauptversammlung des JVN, um den Übergang an der Vereinsspitze rechtzeitig zu gestalten. Auch Andreas Neumann, der Jörg Necker seit 2014 als „Vize“ zur Seite stand, und Bettina Kittelberger, seit 4 Jahren Schriftführerin, traten nicht mehr an.
Die Gunst der Stunde, das sind namentlich Wolfgang Scherer (40 Jahre) und Tobias Mayer (38 Jahre). Sie hatten sich bereit erklärt, an vorderster Front Verantwortung zu übernehmen. Beide sind schon seit rund 30 Jahren im Verein aktiv, als erfolgreiche Wettkämpfer, als Trainer und in der Vereins- und Turnierorganisation. Sie wurden von den 44 anwesenden stimmberechtigten Mitgliedern einstimmig gewählt, werden den JVN zukünftig als Team leiten und übernehmen einen in jeder Hinsicht bestens aufgestellten Verein.
Dies zeigte sich auch beim Kassenbericht von Heide Föllner, die einmal mehr berichten konnte, dass der Verein finanziell glänzend dasteht. Dafür sorgten neben einer umsichtigen Kassenführung und „Finanzpolitik“ nicht zuletzt großzügige Spenden von Eltern, Vereinsangehörigen und Freunden des JVN. Auch die Mitgliederzahl (derzeit 312) ist trotz Corona auf hohem Niveau stabil – entgegen dem Trend beim Deutschen Judobund, der in den letzten 20 Jahren mehr als die Hälfte seiner Mitglieder verloren hat. Die gute Arbeit der Nürtinger ist auch dem Württembergischen Judoverband nicht entgangen: Seit letzten Herbst ist der JVN einer von mehreren u15-Landesstützpunkten.
Die Kassenprüfer Raphael Gutbrod und Tobias Mayer bescheinigten Heide Föllner, die zum zehnten Mal im Amt bestätigt wurde, eine einwandfreie Kassenführung. Für die Kassenprüfung 2023 wird Raphael Gutbrod durch Niklas Klaschka unterstützt.
Lukas Schmohl wurde einstimmig zum Schriftführer gewählt. Der gut eine Woche zuvor durch die Jugendvollversammlung wiedergewählte Jugendleiter Jens Kittelberger wurde satzungsgemäß in seinem Amt bestätigt und vervollständigt den 5-köpfigen JVN-Vorstand.
Heide Föllner und Helmut Fiedler, seit vielen Jahren für das Catering verantwortlich, traten ihr Amt an Ralf Klaschka und Jörg Necker, der hier gleich eine neue Betätigung gefunden hat, ab.
Im letzten Geschäftsbericht seiner langen Amtszeit gedachte Jörg Necker mit den Anwesenden zunächst des verstorbenen Rolf Schille. Er gehörte zu den 7 Gründungsmitgliedern des Vereins, war von 1966 bis 1970 Erster Vorsitzender und hat dem Verein bis zu seinem Tode auch aus dem fernen Berlin immer die Treue gehalten.
Obwohl es 2022 zum Teil immer noch Einschränkungen und Erschwernisse durch Corona gab, konnte Jörg Necker auf ein ereignisreiches und sportlich erfolgreiches Jahr zurückblicken. Besonders erwähnenswert ist dabei die von Andreas Neumann, Ralf Klaschka und Tobias Mayer organisierte Spendenaktion „Ippons für Ukraine“, bei der die Judokas und ihre Sponsoren stolze 5.708 Euro für „Aktion Deutschland hilft“ zusammenbrachten.
Der neue Vorstand kann sich – wie seit vielen Jahrzehnten beim JVN üblich – auf ein starkes Team mit über 40 Trainern, Funktionären und zusätzlich vielen engagierten Eltern abstützen. Auch die „alten Hasen“ werden sich nicht auf’s Altenteil zurückziehen. Die Verjüngung des Vorstands aber ist ein wichtiger Meilenstein für den langfristigen Fortbestand des Vereins in schwierigen Zeiten.
Die sportlichen Erfolge 2022 hat Andreas Neumann hier zusammengefasst.