08 Sep. 2021

Deutsche Meisterschaften in Stuttgart


Nach einer langen coronabedingten Unterbrechung nimmt auch im Judo das Wettkampfgeschehen wieder langsam Fahrt auf. Unter strengen Auflagen fanden am vergangenen Wochenende in der Scharrena in Stuttgart die Deutschen Meisterschaften der Männer und Frauen statt.

Durch das Hygienekonzept war die Anzahl an Zuschauern auf knapp 500 Personen limitiert. Sogar geimpfte Personen mussten einen aktuellen negativen Test vorweisen, und auch für die Athleten galt Maskenpflicht, sofern sie nicht auf der Matte standen.

Bereits zum vierten Mal in Folge war der Württembergische Judoverband (WJV) Ausrichter dieser hochkarätigen Veranstaltung. Einen großen Beitrag zum reibungslosen Gelingen leisteten zahlreiche Mitglieder und Eltern vom Judoverein Nürtingen (JVN): Der u15-Trainer und frühere WJV-Kampfrichterobmann Frank Müller engagierte sich wieder an vorderster Front im Organisationsteam. Federführend im Orga-Kernteam war wie immer der ehemalige Nürtinger Topathlet und jetzige WJV-Geschäftsführer Thomas Schmid. Für das Catering der Veranstaltung zeichnete erneut Heide Föllner, Kassierin des JVN, mit ihrem bewährten Nürtinger Team verantwortlich. Gerald Kölblinger, Trainer der „Leistungsgruppe“ und Arzt, leitete die eigens eingerichtete Corona-Teststation am Halleneingang. Und auch beim Aufbau, bei der Durchführung der Veranstaltung und beim Abbau waren Nürtinger als Helfer zur Stelle.

Auf der Wettkampfmatte vertrat Anne Föllner (bis 78 Kilogramm) bei den Frauen die Farben des JVN. Sie durfte bereits zum vierten Mal in Folge teilnehmen. Valentin Hofgärtner ging erstmalig bei den Männern ins Rennen.

Anne Föllner traf gleich auf die spätere Siegerin und u23-Vize-Europmeisterin Teresa Zenker (SV Halle). Von Trainer Tobias Mayer gut eingestellt, konnte sie anfangs gegenhalten, musste sich dann aber der Favoritin im Haltegriff geschlagen geben. Nach einer weiteren Niederlage in der Trostrunde gegen Yvonne Kulartz (TV Dellbrück) schied sie vorzeitig aus dem Wettbewerb aus.

„Valentin Hofgärtner hat nach dem Gewinn des Deutschen Meistertitels bei der u21 im Vorjahr jetzt auch Anschluss an die deutsche Spitze der Männer gefunden“ – so das Resümee des Ersten Vorsitzenden des JVN, Jörg Necker. Der 19-jährige (bis 60 Kilogramm) ist eine Gewichtsklasse aufgerückt, und man war gespannt, wie er sich nach der langen Pause auf diesem hohen Niveau bei den Männern schlagen würde. Mit zwei vorzeitigen Siegen und zwei Niederlagen belegte der Nürtinger am Ende einen sehr respektablen siebten Rang. Besonders beeindruckend war trotz Niederlage sein zweiter Kampf in der Hauptrunde gegen den späteren Vizemeister Alessio Murrone (SU Witten-Annen). Gleich zu Beginn gab Hofgärtner eine Wertung ab. Im weiteren ausgeglichenen Verlauf wurde der Nürtinger zunehmend mutiger. In der letzten Minute drehte er gewaltig auf, so dass der Gegner zwei Strafen kassierte und am Rande der Disqualifikation stand. Es reichte aber nicht mehr ganz, der Wittener brachte seinen Vorsprung über die Zeit.

Valentin Hofgärtner scheint gut gerüstet zu sein für die anstehende Meisterschaftsrunde der u21 und mögliche Einsätze im Bundesligateam der TSG Backnang, für die er sein Zweitstartrecht wahrnimmt.

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