01 Feb. 2023

Deutsche Meisterschaften in Stuttgart


Zum fünften Mal in Folge richtete der Württembergische Judoverband (WJV) am vergangenen Wochenende in der Scharrena in Stuttgart die Deutschen Meisterschaften der Männer und Frauen aus.

Mehrere Mitglieder des Judovereins Nürtingen (JVN) waren als Helfer, an den Zeitnehmertischen und beim Catering im Einsatz und leisteten so einmal mehr einen wertvollen Beitrag zum Gelingen der durch den WJV hervorragend organisierten Veranstaltung.

JVN-Mitglied Frank Müller, viele Jahre Trainer und von 2006 bis 2016 Kampfrichterreferent des WJV, ist seit 2018 an vorderster Front im Organisations-Kernteam der Deutschen Meisterschaften aktiv. Für sein großes Engagement wurde er im Rahmen der Veranstaltung mit der Ehrennadel in Bronze des Deutschen Judobundes ausgezeichnet.

Auf der Matte vertrat Valentin Hofgärtner die Farben des JVN. Der Nürtinger hat in den vergangenen Monaten wegen seines Studiums sein Trainingspensum stark reduziert. Doch auch in seiner derzeitigen, sicher nicht optimalen Form wäre etwas mehr drin gewesen als Rang neun in der Klasse bis 60 Kilogramm mit einer Bilanz von einem Sieg und zwei Niederlagen.

Mit unnötig großem Respekt und viel zu verhalten startete Hofgärtner in seinen ersten Kampf gegen Luke Cabecana (JC Wermelskirchen). Nach kaum einer Minute lag er mit zwei Strafen im Rückstand. Dann aber drehte er gehörig auf, drängte seinerseits den Gegner in die Defensive. Bei Halbzeit wurde Cabecana nach einer regelwidrigen Aktion, dem „Diving“ (Aufstützen mit dem Kopf auf der Matte bei einem Angriff) disqualifiziert.

“Spagat am Mann”: Valentin Hofgärtner attackiert Luke Cabecana mit Uchi-Mata.

Es folgte ein starker, wenn auch am Ende erfolgloser Auftritt gegen Maximilian Heyder vom JC Naisa, seit 2019 viermal in Folge Deutscher Meister. Hofgärtner hielt anfangs im Griffkampf gut mit, brachte den Gegner mehrfach ins Wackeln. Dann musste er sich aber durch einen explosiven Körperwurf geschlagen geben.

Da hat nicht viel gefehlt: Valentin Hofgärtner (blauer Anzug) bringt in seiner zweiten Begegnung Maximilian Heyder vom JC Naisa mit einem explosiven Fußfeger in Bedrängnis. Doch der vierfache Deutsche Meister konnte sich abdrehen und so eine Wertung verhindern.

In der Trostrunde traf er auf den amtierenden Deutschen u21-Vizemeister Eric Hobein (SU Annen), eine schwere, aber nicht unlösbare Aufgabe. Er hatte diesen Gegner bei den Deutschen Meisterschaften 2021 mit Haltegriff bezwungen. Doch nach gutem Beginn brachte sich der Nürtingen mit einer unglücklichen und unnötigen Aktion um die Chance, weiter in Medaillennähe vorzurücken. Statt den Gegner auf Zug zu halten, versuchte er ihn aus der Matte zu schieben. Hobein nutze dies in bester Judomanier – Siegen durch Nachgeben – zu einem kampfentscheidenden Außendrehwurf.

Bis hierher hatte er noch alles im Griff: Valentin blockt einen Wurfansatz von Eric Hobein (SU Annen)

Bilder von der DEM (Sonntag, Männer, Gewichtsklassen -60 kg, – 66 kg, -100 kg und über 100 kg) gibt es auf Flickr.