Das dritte Jahr in Folge sind wir mit den Jungs und Mädels aus der U18 und U15 sowie zum ersten Mal der jungen Starterin Zoë Kannengiesser aus der U11 zum Apolon Open nach Hoče-Slivnica (bei Maribor) gefahren.
Diese Reise wurde von den Judoka Mamas Anita Kočnik, Elke Noizet und Michaela Kannengiesser organisiert, und von den Trainern Jason Wolfer und Simeon Kazmaier begleitet. Franc Kočnik sprang als zusätzlicher Fahrer ein und konnte so weitere Judoka mitnehmen.
Es freut uns sehr, dass die Anzahl der Kämpfer jedes Jahr wächst. Dieses Jahr sind wir mit 11 Judokas angereist und unsere Turnier Fotografin war Finya Sparing, die leider verletzungsbedingt selbst nicht teilnehmen konnte.
Beeindruckende Zahlen beim diesjährigen Apolon Open – 1.042 Kämpfer-/innen, 117 Vereine aus 21 Ländern:
- Österreich
- Bosnien und Herzegovina
- Bulgarien
- Kroatien
- Italien
- Israel
- Ungarn
- Deutschland (Wir sind der einzige deutsche Verein)
- Serbien
- Montenegro
- Polen
- Slowakei
- Kosovo
- Türkei
- Niederlande
- Schweiz
- Slowenien
- Litauen
- Frankreich
- Arabischen Emirate
- Aserbaidschan
Die Hinfahrt war superschnell und so waren wir bereits um 15:30 Uhr an der Halle. Wir haben alle Kämpfer registriert und ein Großteil konnte schon zum Wiegen.
Danach ging es zum Hotel CityMap Maribor, das nur 15 Minuten von der Halle entfernt liegt. Dank Steffi und Jockel Brucker, die für uns die Napoli- und Bolognese Soße vorgekocht hatten, konnten wir das Abendessen schnell herrichten.
Erster Kampftag – Samstag, der 10.05.2025
U18
Den ersten Wettkampftag eröffnete Felix Noizet in der Gewichtsklasse bis 81 kg. In der ersten Runde hatte Felix ein Freilos. Im nächsten Kampf trat Felix gegen einen Slowenen an und verlor mit Ippon (ganzer Punkt). Den zweiten Kampf gewann er mit einem Uchi-mata gegen einen Serben. Im dritten Kampf trat Felix erneut gegen einen Slowenen an, nach einem langen Kampf verlor er jedoch mit einem Waza-ari. Er erreichte dennoch den 7. Platz.
Mia Beckmann startete doppelt in den Altersklassen U16 und U18 bis 57 kg. Ihre erste Gegnerin kam aus Montenegro. Nach einer Minute Kampfzeit bekam Mia einen Shido (Strafpunkt). Kurz darauf geriet sie in einen Haltegriff, konnte sich aber rechtzeitig befreien. Danach musste sie sich nach einem Ippon mit dem Wurf Tani-otoshi Ihrer Gegnerin geschlagen geben. Da die Montenegrinerin auch ihren nächsten Kampf verlor, konnte Mia nur einen Kampf bestreiten.
Carla Müller ist in ihrem letzten U18 Jahr und kämpfte in der Gewichtsklasse bis 57 Kg. Auch sie startete mit einem Freilos ins Turnier. Im ersten Kampf stand sie einer Slowenin gegenüber und der Kampf zog sich bis in den Golden Score (Verlängerung). Nach einer Kampfzeit von 4:39 Minuten verlor Carla mit einem Yuko (kleiner Punkt). Während des Kampfes in der Trostrunde fiel etwas aus ihrem Judo-Anzug, weshalb sie für ihren letzten Kampf disqualifiziert wurde und somit ausschied.
In der Gewichtsklasse bis 57 kg startet Frida Brucker mit einem Freilos. Ihre erste Gegnerin war ihr überlegen, und konnte den Kampf vorzeitig mit einem Waza-ari (halber Punkt) und kurz darauf mit einem Ippon gewinnen. Frida zeigte aber im nächsten Kampf gegen eine Serbin ihren starken Kampfwillen und hatte immer wieder sehr gute Ansätze und befreite sich auch aus einem Haltegriff. Dennoch hat es für sie nicht gereicht, diesen Kampf zu gewinnen und sie musste sich nach einem Yuko geschlagen geben.
Finja Schilling war ursprünglich in der Gewichtsklasse bis 57 kg gemeldet.Am Freitag beim Wiegen lag ihr Gewicht jedoch überraschenderweise bei 52,5 kg. Nach einer kurzen Trainingseinheit konnte sie unter die 52 kg kommen, und so wurde ihre Meldung kurzfristig umgeändert. Finja startete mit einem Freilos ins Turnier. Den ersten Kampf konnte Finja mit einem Tani-otoshi gegen eine Serbin gewinnen. Im zweiten Kampf unterlag sie vorzeitig gegen eine Tschechin durch einen tiefen Ippon Seo-nage. Auch den dritten Kampf konnte Finja nicht für sich entscheiden und verlor durch einen O-uchi-gari mit anschließendem Haltegriff im Boden. Dennoch kann sie mit einem 5. Platz sehr zufrieden sein – bedenkt man die lange achtmonatige Trainingspause.
Mia Kočnik kämpfte in der Gewichtsklasse bis 70 kg. In ihrem ersten Kampf gegen eine Kosovarin konnte sie sich zurückkämpfen, nachdem sie mit einem Waza-ari zurücklag und den Kampf vorzeitig mit einem Uchi-mata und folgendem Haltegriff beenden. Ihren zweiten Kampf verlor sie gegen eine Serbin die im spätere Verlauf Siegerin dieser Gewichtsklasse wurde. Im darauffolgenden Kampf konnte sie gegen eine Tschechin mit Ippon durch O-uchi-gari gewinnen. Im nächsten Kampf trat Mia gegen eine Slowenin an, diese führte nach kurzer Zeit mit einem Waza-ari durch einen Haltegriff somit verlor Mia auch ihren letzten Kampf und beendete den Wettkampf mit dem siebten Platz.
Omar Ghoujal war das erste Mal dabei und hatte auch seine Premiere bei einem internationalen Turnier. Auch er entschied sich für einen Doppelstart in der Altersklasse U16 und U18 bis 66 kg. Seinen ersten Kampf bestritt Omar gegen einen slowenischen Athleten. Trotz der Nervosität durch die mangelnde internationale Wettkampferfahrung konnte er direkt nach nur sieben Sekunden überraschend seinen ersten Sieg mit einem Ippon einfahren. Im zweiten Kampf traf Omar auf einen Kroaten. Diesen Kampf verlor er durch zwei Waza-ari-Wertungen. Im dritten Kampf stand er einem türkischen Gegner gegenüber. Diesen Kampf konnte er durch zwei Waza-ari für sich entscheiden. Den ersten erzielte er mit einem Tai-otoshi. Direkt im Anschluss ging er in den Boden über und konnte dort die zweite Wertung sichern. Der vierte und letzte Kampf des Tages war gegen einen israelischen Athleten. Diesen verlor Omar nach kurzer Zeit. Insgesamt kann Omar dennoch sehr zufrieden sein mit seiner Leistung!
Jamie Schmidt ist dieses Jahr auch das erste Mal beim Apolon Open angetreten. Auch er entschied sich für einen Doppelstart in der Altersklasse U16 und U18 bis 55 Kg. In seinem ersten Kampf in der U18 kämpfte er gegen Vuk Milovanović aus Serbien, der schnell mit einem Waza-ari vorne lag. Danach konnte der Serbe mit einem Fußfeger einen Ippon erzielen und gewann damit den Kampf. Da sein Gegner auch seinen nächsten Kampf verlor, bekam Jamie keine Gelegenheit mehr an diesem Tag weiterzukämpfen.
Nach dem ersten Wettkampftag sind wir anschließen in den Kletterwald gefahren. Dort hatten alle sehr viel Spaß! Im Anschluss ging es kurz ins Hotel und dann zum Pizzaessen in die Altstadt von Maribor. Franc ist mit Omar, Jamie und Noah vorher nochmal zur Halle gefahren, um die Jungs für die U16 einzuwiegen. Danach haben wir alle gemeinsam Abendgegessen. Die Pizza war riesig, und wir bekamen jeder eine Schere, um diese zu schneiden. Nach dem Abendessen durften die Älteren gemeinsam in der Gruppe noch allein losziehen und kamen zu Fuß sowie pünktlich wie vereinbart wieder im Hotel an.
Zweiter Tag – Sonntag, der 11.05.2025
U16 und U12
Jamie Schmidt eröffnete den zweiten Wettkampftag in der U16 bis 55 kg. Hoch motiviert und mit mehr selbstbewusster als am Tag zuvor trat er auf die Matte. Sein erster Kampf gegen Bor Brlek aus Slowenien lief schon besser als der Kampf an dem Tag davor. Sein Gegner war relativ erfahren und konnte mit seinem Griff dominieren, sodass Jamie Probleme hatte Ansätze zu machen. Dies nutzte der Gegner zu seinem Vorteil und konnte somit mit zwei Waza-aris und einen Yuko den Kampf für sich entscheiden. Hier ereilte Jamie das gleiche Schicksal wie am Tag zuvor und der Turniertag war vorzeitig für ihn zu Ende. Dennoch konnte Jamie wertvolle Erfahrungen sammeln und ging nach der Rückreise direkt ins Training.
Mia Beckmann startete in der Altersklasse U16 in ihrer Gewichtsklasse bis 57 kg mit einem Freilos. Der Turniertag begann für sie sehr positiv mit einem Sieg gegen eine Kroatin mit einem Ura-nage. Im zweiten Kampf trat Mia gegen eine Türkin an, verlor trotz hartem Kampf. Der dritte war gegen eine Israelin und auch hier hat Mia alles gegeben, musste sich aber nach zwei Waza-aris ihrer Gegnerin geschlagen geben.
Omar Ghoujal traf im ersten Kampf erneut auf einen Slowenen. Doch sehr souverän konnte er den Gegner mit einer Kontertechnik (Tani-otoshi) werfen und gewann damit den ersten Kampf. Im zweiten Kampf traf er auf einen Kroaten. Diesen Kampf konnte Omar nicht für sich entscheiden und wurde zweimal tiefen Seoi-nage geworfen. Da seine Gewichtsklasse stark besetzt war, ereilte ihn das gleiche Schicksal wie schon am Tag zuvor und somit war der Wettkampftag für ihn beendet.
Noah Schilling hatte ein schweres Los, da es seine Gewichtsklasse bis 38 kg in der Altersklasse U16 nicht gibt. Er trat somit mit seinen 37,2 kg in der nächsthöheren Gewichtsklasse bis 42 kg an. Noah nahm zum ersten Mal an diesem Turnier teil und war dementsprechend nervös. In seinem ersten Kampf trat er gegen einen Kroaten an, der ihn in einen Haltegriff nahm, aus dem er sich jedoch befreien konnte. Danach gewann der Kroate mit einem tiefen Seoi-nage. Im zweiten Kampf, ebenfalls gegen einen Kroaten, verlief der Griffkampf ähnlich. Noah konnte den tiefen Seoi-nage abwehren, musste sich danach aber dem überlegeneren Gegner geschlagen geben. Im letzten Kampf hat sich Noah eine Nackenverletzung zugezogen. Wir wünschen ihm gute Besserung!
Emma Augenstein begleitet uns auch das erste Mal nach Slowenien zum Apolon Open. Emma trat in der U16 in der leichtesten Gewichtsklasse bis 40 kg an. In Ihrer Gewichtsklasse waren es 5 Judokas. Es wurde im Wettkampfmodus jeder gegen jeden gekämpft. In ihrem ersten Kampf traf Emma auf eine Kroatin und konnte den Griffkampf gegen die stärke Gegnerin nicht gewinnen und wurde vorzeitig Ippon geworfen. Im zweiten Kampf gegen eine Polin wurde sie im Uchi-mata gegengedreht. Der dritte Kampf verlief unglücklich, da Emma wegen Diving disqualifiziert wurde. Dabei tat sie sich noch leicht am Nacken weh. Im letzten Kampf konnte Emma eine Wertung durch Uchi-mata erzielen, landete jedoch selbst im Haltegriff und verlor somit auch ihren vierten Kampf. Gute Besserung Emma!
Last, but not least – unsere jüngste JV Nürtingen Kämpferin Zoë Kannengiesser trat beim Apolon Open in der Altersklasse U12 als jüngster Jahrgang bis 44 Kg an. Zoë startete mit einem Freilos in den Wettkampf. Ihre erste Gegnerin, eine Polin, war deutlich größer und auch zwei Jahre älter als sie selbst. Dennoch ging Zoë mit Zuversicht und einer gesunden Portion Selbstbewusstsein auf die Matte. Ihre Gegnerin machte einen O-soto-gari Ansatz, den Zoë selbst mit dem gleichen Wurf stark kontern konnte und Ippon erzielte. In der zweiten Begegnung gegen die spätere Turniersiegerin aus Bulgarien musste sie sich mit einem O-soto-gari mit einem anschließenden Haltegriff geschlagen geben. Im Kampf um Platz 3. konnte sie die Angriffe der Israelin sowohl im Stand als auch im Boden zunächst sehr gut abwehren. Leider flog Zoë trotz starker Leistung zweimal Waza-ari und belegte einen sehr guten 5. Platz!
Abschließend lässt sich sagen, dass jeder einzelne Kämpfer an diesem Wettkampf gewachsen ist – auch ganz ohne Medaille. Ob Carla, die künftig sicherstellt, dass sich nichts mehr im Judogi befindet oder Omar, der als Nachrücker ohne Zögern in den Kampf gegangen ist und dabei eine unerwartet starke Leistung gezeigt hat. Jeder, der sich dem Kampf gestellt hat – auch wenn er verloren ging – hat wertvolle Erfahrungen gesammelt und persönliche Stärke bewiesen. Auch wenn es bei einem Wettkampf in erster Linie ums Gewinnen geht, kann jeder Athlet auf persönlicher Ebene daran wachsen. Niederlagen gehören dazu – sie lehren uns, mit Rückschlägen umzugehen und daraus intrinsisch besser zu werden. Besonders solche intensiven internationalen Kämpfe sind von unschätzbarem Wert, wenn man das langfristige Ziel verfolgt, einmal bei einer Weltmeisterschaft oder sogar bei den Olympischen Spielen zu starten. Denn jedes Land bringt unterschiedliche Stärken und Schwächen mit, die ein Kämpfer im Laufe seiner Karriere kennen und einschätzen lernen sollte.
Nach dem Turnier ging es mit einem kleinen Zwischenstopp im Hotel zu einem Restaurant an der Drava. Dort konnten wir den langen Tag mit leckerem Essen, guten Gesprächen und viel Lachen ausklingen lassen.
Es hat wieder sehr viel Spaß gemacht, die Kids und Teenager zum Apolon Open nach Slowenien zu begleiten. Die Stimmung war untereinander durchweg sehr positiv. Alle haben sich beim Wettkampf gegenseitig angefeuert und auch nach Niederlagen getröstet. Wir Eltern und ich spreche sicherlich auch für die Trainer: Wir freuen uns schon auf nächstes Jahr!

Mehr Bilder gibt es hier auf Flickr.