Am Wochenende des 25. und 26. Oktober 2025 fand in Frankfurt am Main eines der größten internationalen Judoturniere Europas statt: der Adler Cup. In der Olympiahalle Kalbach traten über 1.400 Athletinnen und an, um die begehrten, vergoldeten Adler-Medaillen zu erkämpfen. Auch der JV Nürtingen war mit einer motivierten Nachwuchstruppe vertreten
Samstag, 25. Oktober 2025
Zoë Kannengießer (–44 kg) – u13
Zoë hatte es in ihrer Gewichtsklasse mit deutlich älteren und größeren Gegnerinnen zu tun. Trotz dieser körperlichen Überlegenheit ihrer Kontrahentinnen ließ sie sich nicht entmutigen und zeigte großen Mut auf der Matte. Von ihren drei Kämpfen konnte sie einen Sieg erringen, musste sich jedoch in zwei Begegnungen geschlagen geben – auch, weil ihre Gegnerinnen teils unerlaubte Nackengriffe einsetzten. Ihr starker Wille und ihr technisches Können machten dennoch deutlich, dass sie sich nicht so leicht beeindrucken lässt. Ein kämpferisch überzeugender Auftritt!
Stella Blöcker (–36 kg) – u13
Stella startete motiviert ins Turnier und zeigte in beiden Begegnungen gute Ansätze. Auch wenn sie diesmal keinen Sieg erringen konnte, war deutlich zu erkennen, dass sie sich technisch und taktisch weiterentwickelt hat. Mit ihrem Engagement und Durchhaltevermögen legt sie eine wichtige Grundlage für kommende Turniere.
Luna Griesinger (–30 kg) – u13
Luna kämpfte beherzt in einer starken Gewichtsklasse und musste sich in beiden Begegnungen geschlagen geben. Sie zeigte jedoch große Entschlossenheit und sammelte wertvolle Turniererfahrung, die ihr in zukünftigen Wettkämpfen zugutekommen wird.
Mila Kannengießer (–52 kg) – u17
Mila trat am Samstag in der U17 an und zeigte eine beeindruckende Serie: Zwei Kämpfe konnte sie mit starkem Einsatz gewinnen, den dritten verlor sie knapp, und auch der vierte ging nur hauchdünn verloren. Ihre Kämpfe waren geprägt von offensivem Judo, taktischer Cleverness und großem Willen.
Felix Noizet (–81 kg) – u17
Bei Felix lautete das Ziel diesmal: „Lachen, wenn wir verlieren, und uns freuen, wenn wir gewinnen.“
Im ersten Kampf ging es kurz und intensiv zur Sache. Nach einem echten Ringduell konnte der Gegner Felix mit reiner Kraft auf den Rücken bringen, hier lachten wir gemeinsam.
Im zweiten Kampf konnte Felix einen sensationellen Osoto-gari entzünden und seinen Gegner regelrecht in die Matte bomben.
Im dritten Kampf hatte Felix es besonders schwer. Sein Gegner führte nach zwei Minuten mit einem Waza-ari, und Felix musste alles geben, um das wieder aufzuholen. Mit einem weiteren Osoto-gari erzielte er ein Yuko, blieb dauerhaft aktiv und marschierte unermüdlich nach vorne.
Da der Gegner seine Position nicht aufgeben wollte, kämpfte er sehr defensiv und bekam deshalb zwei Strafen (Shidos). Zehn Sekunden vor Schluss griff Felix noch einmal voll an, der Wurf gelang zwar nicht, aber sein Gegner tauchte mit dem Kopf ab und bekam den dritten Shido. Felix konnte so drei Sekunden vor Ende den Kampf doch noch gewinnen.
Die Freude war riesig, doch sämtliche Kraftreserven waren aufgebraucht. Felix konnte kaum noch stehen, so viel Energie hatte er in diesen Kampf investiert.
In seinem letzten Kampf wurde er dann ziemlich schnell abgewürgt und belegte am Ende den 5. Platz.
Wir haben uns sehr über Felix’ Kämpfe gefreut, weil es in letzter Zeit mental nicht leicht für ihn war. Deshalb haben wir das Ziel für ihn bewusst verändert und konnten so viel erreichen.
Nach seinem letzten Kampf hat Felix gelacht und geweint gleichzeitig, Glücks- und Erleichterungstränen und ein tolles Lachen, weil: warum denn nicht? 😊
Manchmal reicht es, kleine Änderungen im Kopf vorzunehmen, um seinen Fokus zu ändern – und daraus zu profitieren.
Sonntag, 26. Oktober 2025
Mila Kannengießer (–52 kg)
Am Sonntag startete Mila in der Altersklasse U15. Trotz starker Ansätze konnte sie ihre beiden Kämpfe nicht für sich entscheiden und musste sich zweimal geschlagen geben.
Emma Augenstein (–40 kg)
Emma startete mit einem unglücklichen ersten Kampf: Der Kampfrichter wertete eine Bewegung fälschlicherweise als Abklopfen, wodurch der Kampf frühzeitig beendet wurde. In ihrer zweiten Begegnung wurde sie dann mit einem Haltegriff besiegt.
Lilly-Marie Griesinger (–44 kg)
Lilly zeigte erneut eine starke und kämpferisch beeindruckende Leistung.
In ihrem ersten Kampf setzte sie sich im Golden Score durch, nachdem ihre Gegnerin drei Shidos kassierte. Anschließend gewann sie mit einer schönen Seoi–Ouchi–Kombination, die ihr ein Waza-ari einbrachte.
Den dritten Kampf verlor sie knapp durch Yuko, bevor sie in einem kräftezehrenden Acht-Minuten-Kampf wieder voll aufdrehte. Trotz Nasenblutens und mit einem Verband kämpfte sie sich durch und gewann mit einem weiteren Waza-ari.
Im letzten Duell traf sie auf eine sehr starke belgische Gegnerin. Durch die nur vierminütige Pause nach ihrem Marathonkampf fehlte etwas die Frische, und Lilly musste sich geschlagen geben. Trotzdem bewies sie erneut großen Kampfgeist, technische Präzision und unglaublichen Willen
Fazit
Der Adler Cup 2025 bot internationale Spitzenkämpfe, emotionale Momente und jede Menge Judo auf höchstem Niveau. Für den JV Nürtingen war das Wochenende ein voller Erfolg – sportlich, mental und menschlich.
Ob Sieg oder Niederlage: Alle Athletinnen und Athleten zeigten, was Judo ausmacht – Mut, Disziplin, Respekt und Freude am Kämpfen.
Das Trainerteam ist stolz auf die Entwicklung und den Teamgeist der jungen Judoka, die sich auf dieser großen Bühne hervorragend präsentiert haben.
Und wie Felix gezeigt hat:
„Manchmal reicht es, kleine Änderungen im Kopf vorzunehmen, um Großes zu erreichen.“ 🥋✨








