Valentin Hofgärtner und Niklas Rempel gingen am vergangenen Samstag beim 6. Saale-Pokal in Halle an den Start. Die Veranstaltung ist vom Deutschen Judobund als Sichtungsturnier für die Altersklasse Männer u17 ausgeschrieben und dementsprechend hochklassig besetzt. Die besten Judoka der 16 Landesverbände traten zum Kampf um die Medaillen an.
Mit den Plätzen drei beziehungsweise neun waren die beiden würdige Vertreter des Judovereins Nürtingen und des Württembergischen Judoverbands.
Niklas Rempel hatte sich wegen einer langwierigen und schweren Krankheit erst kurz vorher für einen Start entschieden. Mit Platz 9 in der Klasse bis 60 Kilogramm unter fast 50 Teilnehmern verbuchte er ein überaus respektables Ergebnis. Er startete furios in den Wettbewerb. Seine beiden ersten Begegnungen beendete er nach jeweils 45 Sekunden mit Uchi-Mata (Schenkelwurf). Dann musste er sich dem späteren Bronzemedaillengewinner Richard Eisel (Sachsen) geschlagen geben. In der Trostrunde schickte er Patrick Thomas (Baden) vorzeitig von der Matte. Auch gegen Gabriel Martin (Pfalz) ging Rempel in Führung. Bei einem Wurfansatz des Gegners schlug er dann mit dem Kopf auf der Matte auf. Sichtlich benommen setzte er den Kampf fort und fiel kurz darauf mit Ippon für eine Kontertechnik.
Mit dem Gewinn der Bronzemedaille in der Klasse bis 50 Kilogramm erzielte Valentin Hofgärtner eines der besten Resultate der letzten Jahre für den JVN. Gleich im ersten Kampf traf er auf den Topfavoriten und späteren Sieger Maxim Gusselnikov (Bayern). Der Nürtinger beherrschte den Gegner bis über die Hälfte der Kampfzeit und ging mit Wazaari für Außensichel in Führung. Vielleicht war es „die Angst vor dem Sieg“ – aus unerklärlichen Gründen verlor der Nürtinger plötzlich komplett den Faden und musste sich doch noch geschlagen geben. In der Trostrunde brannte er dann ein technisches Feuerwerk ab: Er siegte zunächst mit Ko-Soto-Gari (Kleine Außensichel) gegen Guillaume Hübner (NRW). Den konterstarken Alexander Gottfried (Sachsen-Anhalt) donnerte er mit einer Innensichel auf die Matte, und der Hamburger Salman Said hatte dem Spezialwurf Uchi-Mata des Nürtingers nichts entgegenzusetzen. Ein unvergessliches Erlebnis wird der Kampf um die Bronzemedaille bleiben. Es war der letzte Kampf der gesamten Veranstaltung. Unter den Augen sämtlicher Zuschauer und von Bundestrainer Bruno Tsafack holte der Nürtinger den Thüringer Nick Gerstenberger mit einem fulminanten Fußfeger von den Beinen.
