Am vergangenen Samstag fand der letzte Kampftag der Württembergliga statt. Der Judoverein Nürtingen konnte sich bereits am ersten Kampftag seinen Platz an der Tabellenspitze sichern und diesen am zweiten Kampftag erfolgreich verteidigen.
Doch die Verfolger waren dem JVN dicht auf den Fersen, denn insgesamt vier Mannschaften waren zu Beginn dieses Kampftages nach nur einer verlorenen Begegnung punktgleich und hatten somit die Chance auf den Titel. Die Nürtinger mussten also die beiden noch ausstehenden Begegnungen für sich entscheiden, um aus eigener Kraft den Titel zu holen.
Der erste Gegner hieß JSV Tübingen. Nach dem Freilos bis 66 kg und dem Sieg von Niklas Klaschka bis 60 kg ging der JVN mit 2:0 in Führung. David Sinz musste den Kampf über 100 kg aufgrund einer Strafe wegen Beinfassens abgeben. Doch Dirk Kittelberger und Simon Beck konnten durch ihre Siege bis 73 und 81 kg die Begegnung mit 4:1 vorzeitig zu Gunsten der Nürtinger entscheiden. Auch Punktegarant Carsten Finkbeiner brachte bis 100 kg einen Sieg für Nürtingen nach Hause und somit lautete nach der spektakulären Hüfttechnik von Jörn Linckh bis 90 kg der Endstand 6:1.
Nachdem das Judoteam Steinheim FA Göppingen mit 4:3 bezwang und Steinheim wiederum mit 2:5 gegen den VfL Sindelfingen verlor, hatte außer dem JV Nürtingen nur noch der JC Herrenberg eine Chance auf den Titel. Dies hatte wiederum zur Folge, dass die zweite Begegnung der Nürtinger zum Finale der Württemberg Liga wurde, denn der Gegner hieß JC Herrenberg.
Den Anfang machte Wolfgang Scherer bis 66 kg. Nach anfänglichem vorsichtigen Abtasten, schickte er seinen Gegner mit einer Außensichel wieder von der Matte. Niklas Klaschka lieferte sich in der Gewichtsklasse bis 60 kg einen harten Kampf mit dem für Herrenberg startenden Yorck Drost. Durch einen Hüftwurf konnte er sich eine kleine Wertung sichern, doch mit ihrer angespannten und abgebeugten Kampfhaltung hatten sich beide Kämpfer drei Strafen eingehandelt, so dass das kleinste Fehlverhalten zu einer verlorenen Begegnung führen würde. Die Nürtinger fieberten gemeinsam dem Ende der Kampfzeit entgegen und schließlich gelang es Klaschka die Führung über die Zeit zu retten und den zweiten Punkt für Nürtingen zu holen. Über 100 kg traf der bis 81 kg eingewogene Simon Beck gegen den bis 90 kg kämpfenden Michael Hagenlocher. Beide lieferten sich einen harten Schlagabtausch, doch keinem der beiden gelang es, eine zählbare Wertung zu erzielen, so dass es nach dieser Begegnung beim 2:0 für Nürtingen blieb. Als nächstes betrat Dirk Kittelberger in der Klasse bis 73 kg die Matte, der dank seiner überzeugenden Kämpfe unter den Nürtingern schon als sicherer und wichtiger Punkt galt. Doch als Kittelberger gleich zu Beginn mit seiner Spezialtechnik nicht durch kam und versuchte Axel Eippel mit einer Fußsichel Kombination zu Fall zu bringen, nutzte dieser die Gelegenheit, punktete gegen Kittelberger und verkürzte auf 2:1. Auch der leicht verletzte Sven Walser konnte bis 81 kg sein Können nicht voll unter Beweis stellen und die Nürtinger ihrem Titel näher bringen und so gelang dem JC Herrenberg der 2:2 Ausgleich.
Unbeeindruckt von der spannenden Situation, in der die beiden letzen Kämpfe über den Ausgang der Liga entscheiden sollten, startete Carsten Finkbeiner in die Begegnung bis 100 kg. Er dominierte seinen Gegner im Griffkampf, wodurch es ihm gelang, den Herrenberger hinter sich her und auf einen wunderschönen Hüftwurf zu ziehen, was ihm den vorzeitigen Sieg einbrachte. Jetzt war es an Jörn Linckh im letzen Kampf bis 90 kg den Titel für die Nürtinger klar zu machen. Doch Julian Stiebeling verhinderte durch seine abwehrende Griffkampfhaltung, dass Linckh seinen Spezialgriff setzen konnte, was zu Strafen auf beiden Seiten führte. Da der für seine spektakulären vorzeitigen Siege bekannte Nürtinger deutlich mehr Initiative zeigte, bekam Stiebeling mehr Strafen und verlor nach spannenden 4:30 Minuten nach erneuter abgebeugter Kampfhaltung durch die vierte Bestrafung die Begegnung.
Somit waren der 4:2 Sieg und der Titel als Meister der Württembergliga perfekt und die feiernden Kämpfer des Judoverein Nürtingen stehen nun vor der Entscheidung, ob sie sich im nächsten Jahr der Herausforderung der Baden-Württemberg Liga stellen oder versuchen, ihren Titel in der Württembergliga zu verteidigen.
Hinten: Carsten Finkbeiner, Jörn Linckh, Adrian Rothweiler, Dirk Kittelberger, Julius Hammer, Sven Walser
Mitte: Frank Müller, David Sinz, Markus Marquart
Vorne: Wolfgang Scherer, Simon Beck, Niklas Klaschka, Benjamin Sinz, Tobias Mayer
Ebenfalls mit Edelmetall geschmückt kehrte Anne Föllner nach Hause zurück. Sie verstärkte in der Württemberg-Liga der Frauen das Team vom Sportcentrum Kustusch und konnte mit 5 Siegen erfolgreich zum Gewinn der Bronzemedaille beitragen.
